Eine Vision, die mir nicht aus dem Kopf geht!

Klaus Kempe - Immobilienkaufmann

Falls Du vor einiger Zeit meinen Blogbeitragl über meinen Internataufenthalt gelesen hast, dann weißt Du ja schon, dass mir eine gute, praxisnahe Ausbildung wirklich sehr am Herzen liegt. Ich selber habe immer dann am besten gelernt, wenn ich wirklich mit der Sache umgehen musste, um die es ging.

​Du kannst Dir sicher gut vorstellen, wie unumgänglich das für einen jungen Metzgerlehrling ist. Nur Theorie zu büffeln funktionierte da gar nicht:

Wenn das Schwein geschlachtet werden musste, dann ging kein Weg daran vorbei, sich das Schwein zu schnappen und … naja, Du weißt schon, sich die Hände blutig zu machen. 😉

​Aber kann ein Student der Betriebswirtschaft, wenn er von der Uni kommt, eine Firma führen? Eher nicht. Was fehlt? Die Praxis. Bei der Ausbildung zum Immobilienkaufmann ist es übrigens exakt das Gleiche.

Meine Erfahrung mit der Unzulänglichkeit der heutigen Ausbildung hat bei mir ein Ziel wiederbelebt, das ich eigentlich schon mit 22 Jahren verfolgt habe:

Zu helfen, die Brücke zwischen theoretischem Wissen und praktischer Anwendung in meinem Berufszweig zu schlagen – und ich weiß auch schon wie.

Meine Vision: Eine Stiftung für Immobilienfachleute

Mit rund 50 Jahren Erfahrung habe ich mir wirklich ein solides Wissen in Theorie und Praxis aneignen können. Jeder, der davon profitieren möchte, ist herzlich eingeladen, in Zukunft einen ca. 4-wöchigen Crashkurs für den professionellen Immobilienkaufmann/-frau in meiner Firma zu durchlaufen. Die Betonung liegt hierbei auf dem Sammeln praktischer Erfahrung.

Wir erreichen dies, indem der Anwärter die Möglichkeit erhält, in unserer Firma für ein konkretes Objekt die Verantwortung zu übernehmen. Er lernt unter Anleitung, alle damit verbundenen Aktivitäten korrekt auszuführen. Es wird ihm dadurch ermöglicht, die gelernte Theorie mit der Praxis zu verbinden, bis er/sie selbst ganz sicher in der Anwendung ist.

Diese Ausbildung wird von mir im Rahmen meiner Stiftung finanziell gefördert. Am 18. Oktober treffe ich mich mit dem Stiftungsverband, um Näheres zu besprechen. Mehr dazu erfährst Du in Zukunft in meinen Newslettern und hier auf meiner Website: Klaus-Kempe.de/stiftung

Aber Moment! Hier noch eine kleine Rückblende, wie es überhaupt dazu kam:

“Immer nur Theorie! Wo bleibt die Praxis?” 

So lamentierte Ende der 60er Jahre der gesamte Berufsstand der Makler.
​Es gab zwar eine theoretische Ausbildung, meist von Rechtspflegern sachlich richtig erstellt, aber ohne einen Zusammenhang zur praktischen Arbeit.

 
 
1970: Klaus, damals 22-jährig bei seiner Wahl zum Vorstand für Ausbildung durch die Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Makler (VDM) in Wuppertal
1970: Klaus, damals 22-jährig bei seiner Wahl zum Vorstand für Ausbildung durch die Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Makler (VDM) in Wuppertal

Mit 5 Mark sind Sie dabei!

Loslegen konnte man damals als Makler ja sofort: Der Gewerbeschein kostete nur 5 D-Mark.  Aber als wir 1968 loslegten, wurde bald deutlich, dass mit der neuen Arbeit echte Wissenslücken auftauchten. Wir schauten uns deshalb nach geeigneter Ausbildung um und besuchten alle damaligen Schulungen des Verbands Deutscher Makler (VDM). 1969/1970 hielten wir die ersten Ausbildungsurkunden in den Händen.

Eine meiner Ausbildungsurkunden des VDM von 1970
Eine meiner Ausbildungsurkunden des VDM von 1970

So geht´s nicht mehr weiter!

Ok, die Theorie war bekannt, aber wie sah es mit einer praktischen Ausbildung für meine Mitarbeiter aus? Jeder war da irgendwie auf sich allein gestellt. Als auch die anderen Mitglieder des Verbandes großes Interesse an einer Einführung in die Praxis bekundeten, habe ich mich als 22-jähriger ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt und bin an den Verband mit einem Anliegen herangetreten: Ich will, dass meine Maklerkollegen auch eine praktische Ausbildung bekommen.

Tja Klaus, wie willst Du das denn machen?

Das war die erste Reaktion des Verbandsvorstandes. Aber der kleine Klaus ließ sich so schnell nicht einschüchtern.

Mein Vorschlag:

  1. Ich miete einen Raum in einem Hotel an
  2. Ich besorge die richtigen Referenten und
  3. Ich lasse diese zu den Fragen meiner Kollegen Stellung nehmen.

Der Verband entschied an dieser Stelle, mich zum Vorstand der Ausbildung zu wählen (siehe obiges Bild der Verbandssitzung) und von da an habe ich 7 Jahre lang diese Frage & Antwort Sessions für meine Kollegen in Hotels organisiert. Zur Koordination mit den anderen Vorstandskollegen bin ich jeden Monat einmal abends zu den Vorstandssitzungen, damals in Wuppertal, gefahren.

Wie mache ich mich als Immobilienmakler selbstständig?

Aus diesen Vorträgen entstanden die allerersten Richtlinien, aus denen meine ersten beiden Bücher geboren wurden. Es gab damals einen echten Markt für dieses fehlende praktische Wissen und deshalb wurde das zweite Buch “Wie mache ich mich als Immobilienmakler selbstständig?” zum #1 Bestseller des Jahres 1985. Es enthält u.a. eine hochinteressante Methode, wie man eine kurze Wertschätzung durchführen kann, und ist auch heute noch auf Amazon erhältlich.

Ungleichgewicht zwischen Theorie und Praxis – immer noch das Hauptproblem

Die heutige Ausbildung zum Immobilienkaufmann lässt sich mit den damaligen Lehrgängen natürlich nicht mehr vergleichen. Gleich geblieben ist allerdings die fehlende Praxisnähe! Es kommen Leute in meine Firma, die Betriebswirtschaft studiert haben und sich nicht vorstellen können, ein Haus selber zu besichtigen, mit Mietern zu sprechen oder einfach mal hinzulangen, anstatt nur darüber zu reden.

In Deutschland haben wir etwas, das diesem Problem normalerweise vorbeugt: Das duale Ausbildungssystem, bei dem Theorie und Praxis in der Ausbildung parallel laufen: Unsere Lehrlinge gehen eine Woche ins EBZ (Europäisches Bildungszentrum für Wohnungs- und Immobilienwirtschaft) und verbringen drei Wochen in der Firma, wo sie sich dann in der praktischen Ausführung des Gelernten üben.

Mir ist das sehr, sehr wichtig.

Wie läuft das in unserer Kempe Immobilien GmbH?

In meiner Firma legen wir großen Wert auf Praxisnähe, um dabei zu helfen, die vielfältigen Dinge, die ein Immobilienkaufmann heutzutage wissen muss, selbstsicher ausführen zu können.

  • Wie gehe ich mit einem unzufriedenen Mieter um?
  • Wie löse ich eine Situation, damit diese nicht zum Streitfall wird?
  • Wie gehe ich vor, bei der Einstellung und Kontrolle von Hausmeister / Hauswart und Putzpersonal?
  • Wie modernisiere ich eine Wohnung bzw. ein Bad?
  • Wie führe ich eine Vermietung mit Übergabeprotokoll und/oder Rücknahme einer Wohnung durch?
  • Wie akquiriere ich eine Wohnung oder Haus?
  • u.v.m.

Ein Vorbild: Die mittelalterlichen Zünfte

Wo dieses System auch wunderbar funktioniert hat, war bei den alten Zünften, die ich sehr liebe. Dort wurde auf die Aufrechterhaltung eines hohen Ausbildungsstandards und hochwertigen Produkten innerhalb einer Zunft großen Wert gelegt. Die Zunftmitglieder unterlagen einem Ehrenkodex, der diese Standards aufrechterhalten sollte. Bei Verstößen gegen diesen Kodex, d.h. bei einem “unzünftigem” Verhalten, konnte man die Mitgliedschaft verlieren. Wer ausgestoßen wurde, dem wurde zum Zeichen häufig der zur Tracht gehörende Ohrring (welcher als Entgelt für den Bestatter gedacht war!) aus dem Ohrläppchen gerissen. Das hierdurch entstandene “Schlitzohr” wurde sprichwörtlich zur Bezeichnung für listige, durchtriebene Leute.
Quelle: Die Zunft – was ist das?

Interessant!​

Der Ehrenkodex eines Maklers
Auch wir haben uns als Makler einem Kodex unterworfen. Dieser entstand über viele Jahre der Erfahrung: Der Ehrenkodex eines Maklers
 

Mit der Idee einer Stiftung werde ich versuchen, Interessenten wirklich beim Einstieg in die Praxis unter die Arme zu greifen. Wie gesagt, darüber werde ich noch viel mehr sprechen, wenn es soweit ist. Mitte Oktober, wenn ich ich mich mit dem Stifterverband treffe, werden die nächsten Schritte in die Wege geleitet.

Ich würde mich freuen, wenn ich Dich ein wenig neugierig gemacht hätte und Du auch beim nächsten Mal meinen Blog wieder besuchst.  Falls Du selbst Interesse an diesem Programm hast, kannst Du mir gerne einfach eine E-Mail schicken über mein Kontaktfomular.

Herzliche Grüße,

Dein Klaus
Immobilienkaufmann aus Leidenschaft

 

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Klaus Kempe
Achenbachstraße 23 | 40237 Düsseldorf
k.kempe@immobilienboerse.com | Tel. 0211 914666-0

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