Was ich von meinem Pferd lernte?

Klaus Kempe Pferd Janny

Es war ein bisschen wie Hans im Glück. Wirtschaftlich eventuell nicht das richtige, aber ich war glücklich, als ich einen alten, gebraucht gekauften Porsche mit Rost, gegen ein lebendes PS meine Stute Janny eine damals 5-jährige Hannoveraner Fuchsstute gegen diesen Porsche bei einem Unterbacher Pferdehändler tauschte.

Janny

Schon bald musste ich feststellen, dass das Pferd aufgrund unbekannter Ängste riesige Probleme hatte auf einen Hänger zu gehen und über keinen Bach sprang, ja beim Reiten sich erschrecken lies und einen riesigen Satz mache, sodass ich als Reiter, zu tun hatte um nicht aus dem Sattel zu fallen.

Da es aber so etwas wie „Liebe auf den ersten Blick“ war und ich die notwendige Geduld aufbrachte, ging es an die Arbeit. Zuerst waren es nur die Hufe ( die müssen täglich ausgekratzt werden ) bis ich diese bekam war zu Anfang eine Tortur, doch Tag für Tag mit viel Geduld ging es besser und besser – nur nicht aufregen – Geduld musste ich jeden Tag aufs Neue üben. Aber ich machte Fortschritte, auch beim Ausreiten, zunächst nur mit erfahrenden Freunden, die entsprechend ruhige Pferde hatten. Zu Anfang hieß dies bei jedem kleinen Graben absteigen und solange das Pferd führen bis es keine Scheu davon mehr hatte. Dann aufsitzen und nochmal, das Vertrauen bekommt man nicht geschenkt, es muss wirklich erarbeitet werden.

Klaus Kempe Reiter

Anschießend wollte ich mit dem Pferd zum Jagdreiten in der Gegend. Am Morgen, die Prozedur, das Pferd scheute vor dem Anhänger und es dauerte und dauerte bis die Verladung möglich war. Beim Jagdreiten mit einer Hundemeute sind die Pferde alle in einer gewissen Anspannung und wenn es dann losgeht, bebt der Boden. Ein Pferd ist ein Fluchttier und beim Jagdreiten geht es oft durch den Wald um man springt über feste Hindernisse, da ist eine gute Kontrolle notwendig sonst liegt man leicht daneben oder bekommt einen Ast ins Gesicht. Ja während so einer Jagtsaison, gab es meist ein paar Unfälle und Hautabschürfungen musste ich auch wegstecken.

Es ist das Vertrauen, welches man aufbaut und von dem man gegenseitig zehrt und zusammenschweißt. Als wir uns dann nach sieben Jahren trennen mussten, war das besonders schmerzlich. Für mich so sehr, dass ich mit dem Reiten aufgehört habe.

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Klaus Kempe
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