Ein Schloss für den Künstler Gottfried Helnwein!
Zugegebenermaßen, es ist schon ein paar Jahre her, dass ich an Gottfried Helnwein das Schlossgebäude der Burgbrohl im Brohltal, südlich von Köln, erst vermieten (denn es gehörte meiner Frau und mir) und ihm anschließend verkaufen konnte.
Als ich in dem Hauptsaal im 1. Obergeschoss stand, dachte ich mir: „Ein schöneres Atelier kann es nicht geben.“ Durch zwei große Flügeltüren betritt man im 1. OG einen herrlichen Raum. Die drei anderen Seiten des Raums haben auf jeder Seite zwei große Bogenfenster. Das Besondere ist die Lichteinstrahlung. Das Gebäude liegt innerhalb eines riesigen Parks auf einer Anhöhe. Die anderen Seiten des Raums sind so ausgerichtet, dass morgens die Sonne auf der einen Seite aufgeht, am Mittag auf der nächsten erscheint und abends in den Fenstern der dritten Seite untergeht. Einfach einmalig, das hatte auch ihn überzeugt.
Zwischenzeitlich haben wir uns einige Male getroffen, in USA, bei einem Gespräch, mit einem Freund.
Aber auch 2013 bei der Ausstellung im Albertina in Wien
Um so mehr freute es mich Ihn gestern mit seiner neuen Aktion bei SAT 3 zu sehen. Auch wenn es wegen der hohen Steuern in Deutschland Burgbrohl wieder verkauft hat und sich ein Schloss in Irland (annähernd völlige Steuerfreiheit für Künstler) kaufte.
22. Juni 2018 – 15. September 2018
Installation, Ringturm, Vienna
I SAW THIS
Auf 4.000 Quadratmeter setzt der österreichische Künstler ein monumentales Zeichen gegen Krieg & Gewalt.
Gottfried Helnweins Ringturmverhüllung wurde am Nachmittag des 22. Juni 2018 im Wiener Ringturm, im Beisein hochkarätiger Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, feierlich eröffnet. Die Ringturmverhüllung 2018 ist ein 4.000 Quadratmeter großes Kunstwerk, das mitten im Wiener Stadtzentrum gegen Gewalt und Unterdrückung appelliert.
Die eigens für die Ringturmverhüllung zusammengestellte zweiteilige Komposition von Gottfried Helnwein trägt den Titel „I SAW THIS“ und steht ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums der Republik Österreich. Auf der Vorderseite des Ringturms nimmt ein Mädchen mit blonden, streng nach hinten frisierten Haaren, den Wiener Donaukanal mit einem Maschinengewehr ins Visier. Auf der Rückseite des historischen Bürogebäudes brennt eine Stadt vor den Augen einer überdimensionalen Manga-Figur lichterloh. Im Hintergrund sind Menschen vor einer Welle von meterhohen Flammen und Rußwolken zu sehen.Insgesamt 30 bedruckte Netzbahnen mit rund drei Metern Breite und bis zu 63 Metern Länge machen das Werk von Gottfried Helnwein im Sommer 2018 zu einem flammenden Appell gegen Krieg, Kindersoldaten, Unterdrückung, Angst und Terror. „Durch die Kunst verliert alles Schreckliche seine Macht. Die Unentrinnbarkeit des Schreckens wird durch Ästhetik transzendiert und relativiert“, so Helnwein über das Motiv, welches das Werk „I saw it“ – aus der Serie „The Disasters of War“ – des spanischen Künstlers und Wegbereiters der Moderne, Francisco de Goya, reflektiert. Die Ringturmverhüllung 2018 wird bis Mitte September zu sehen sein. Die Verhüllung seiner Konzernzentrale, des Wiener Ringturms, ist eine von vielen herausragenden kulturellen Projekten des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group (VIG). Sie zählt zu den größten und spektakulärsten Kunstwerken im urbanen Raum und ist ein weithin sichtbares Zeichen der Kunst im öffentlichen Raum, das weit über die Landesgrenzen Österreichs hinaus wirkt.
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